Knochendichtemessung (DXA)

Knochendichtemessung (Osteodensitometrie)

Bei der Osteodensitometrie („Osteo“, griechisch: Knochen und „densus“, lateinisch: dicht, stark) wird die Knochendichte, also der Mineralsalzgehalt, des Knochens bestimmt. Die Untersuchung wird vor allem bei Verdacht auf Osteoporose durchgeführt , einer Abnahme von Knochenmasse und -stabilität sowie einer Veränderung der Knochenstruktur. Beides ist verbunden mit einer steigenden Brüchigkeit der Knochen. Die Osteoporose ist die häufigste Skeletterkrankung, daher kommt der Knochendichtemessung die größte Bedeutung für die Bestimmung der Knochenstruktur zu. Dabei gilt: Je niedriger die Knochendichte (also der Mineralgehalt), desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, in Zukunft eine Fraktur zu erleiden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt die Osteoporose zu den zehn wichtigsten Erkrankungen der Gegenwart. Aktuelle Zahlen belegen diese Beurteilung. In Deutschland sind alleine mehr als 25 % der Frauen nach der Menopause von der Erkrankung betroffen.

Die Verteilung auf die unterschiedlichen Altersgruppen zeigen folgende Zahlen: bei 7% aller Frauen in Deutschland im Alter von 55 Jahren bzw. 19% aller Frauen im Alter von 80 Jahren besteht bereits eine manifeste und behandlungsbedürftige Osteoporose.

Das Bild zeigt das Innere eines Wirbels auf der linken Seite. Auf der rechten Seite zeigt es eine Röntgenaufnahme der Wirbelsäule.

Insgesamt leiden in Deutschland bereits schätzungsweise etwa 8 Millionen Menschen an einer Abnahme der Knochendichte. Das entspricht ungefähr 10% der Gesamtbevölkerung. Durch die zu erwartenden demographischen Veränderungen wird sich weltweit der Anteil der Menschen über 50 Jahre bis zum Jahr 2020 verdoppeln und damit auch die Osteoporose Ihren Status als „Volkskrankheit“ weiter festigen.

Alleine die durch eine Osteoporose bedingten Frakturen werden bis zum Jahr 2020 in Deutschland von bisher etwa 100.000 pro Jahr auf geschätzt über 150.000 pro Jahr ansteigen. Die Gesundheits- und Behandlungskosten der Osteoporose werden unser Gesundheitswesen damit wirtschaftlich und politisch vor große Belastungen und Herausforderungen stellen.

Wird die Osteoporose jedoch rechtzeitig erkannt, ist ein Gegensteuern möglich, so dass die Entmineralisierung der Knochen vermindert, aufgehalten oder sogar umgekehrt werden kann. Früherkennung ist für einen solchen Therapieerfolg der Schlüssel.

In folgenden Fällen sollte daher eine Knochendichte-Messung unbedingt erfolgen

  • wenn aufgrund bereits konkreter Befunde bei dem behandelnden Arzt die Absicht zur medikamentösen Therapie der Osteoporose besteht
  • bei erhöhtem Osteoporose-Risiko, z.B. bei Alkohol- und / oder Nikotinmissbrauch, gehäufter Osteoporose in der Familie, Diabetikern, langfristige Kortisoneinnahme oder Mangelernährung
  • zur Verlaufskontrolle der Osteoporose oder zur Therapiekontrolle.
  • bei Verdacht auf Osteomalazie, einer Verminderung der Knochendichte aufgrund mangelhafter Anlage von Mineralstoffen in den Knochen.
  • nach Knochenbrüchen ohne Unfallereignis (Trauma). Typische osteoporotische Knochenbrüche sind Wirbelkörperfrakturen, Hüftfrakturen und Radiusfrakturen.
  • vor der Menopause: bei typischen Osteoporose-Beschwerden, wie Knochenschmerzen, Rundrücken oder gehäuften Knochenbrüchen
  • nach der Menopause: erhöhtes Osteoporose-Risiko durch Östrogenmangel
Eine Patientin liegend auf einem Untersuchungsgerät mit einer Ärztin sitzend neben ihr.

Die Knochendichtemessung im DXA-Verfahren

Die in unserer Praxis eingesetzte DXA-Knochendichte-Messung (Dual-Energy X-ray Absorptiometrie – zu Deutsch: Röntgen-Absorptions-Technik) hat sich als optimalste Methode durchgesetzt und gilt in der Fachwelt als das aussagekräftigste und genauste Verfahren (Gold-Standard), um die Osteoporose besonders frühzeitig zu erkennen.

Unter Einsatz eines niedrig dosierten Röntgen-Fächerstrahles wird hierbei das in den Knochen eingelagerte Kalzium gemessen. Die Vermessung erfolgt an der Lendenwirbelsäule und der Hüfte in liegender Position.
Je kalziumreicher die Knochen, desto stärker wird die Strahlung aufgehalten (absorbiert). Je kalziumärmer und poröser die Knochen, desto stärker wird die Strahlung durchgelassen. Die Auswertung der gewonnenen Messdaten erfolgt im Anschluss an die 15-minütige Messung durch den Arzt, computergestützt.

Die Bewertung des Messergebnisses

Die Klassifizierung der Knochendichte erfolgt anhand des so genannten T-Wertes. Er bestimmt die Abweichung der Knochendichte des Patienten vom statistischen Mittelwert gesunder Erwachsener derselben Geschlechts- und Altersgruppe.

Welche medizinischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung die Kosten übernehmen?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Knochendichtemessung nur in zwei Fällen, nämlich dann, wenn…

  • der Patient einen Knochenbruch (Fraktur) ohne nachvollziehbaren Unfall erlitten hat, oder wenn…
  • aufgrund bereits konkreter Befunde bei dem behandelnden Arzt die Absicht besteht, eine spezifische medikamentöse Therapie der Osteoporose durchzuführen und er diese geplante medikamentöse Therapie vorher verifizieren und optimieren will.


In allen übrigen Fällen, insbesondere zur Vorsorge oder Früherkennung, ist die Knochendichtemessung bei gesetzlich versicherten Patienten keine Kassenleistung. Sie wurde bereits im Jahre 2000 durch den Gesetzgeber als Regelleistung gestrichen und in die Eigenverantwortung des Patienten überantwortet.

Nach der Gebührenordnung Ärzte betragen die Kosten für eine Osteodensitometrie dann € 42,21.

Wir benötigen Ihren Röntgenpass!

Bringen Sie bitte Ihren Röntgenpass zur Untersuchung mit, damit wir ein Strahlenrisiko individuell abwägen können. Darüber hinaus werden wir hier natürlich auch die durchgeführte(n) Untersuchung(en) dokumentieren.

Sie haben noch keinen Röntgenpass? Kein Problem. Sprechen Sie uns an. Wir stellen Ihnen gern einen aus.