Sobald bei einem Menschen festgestellt wurde, dass er an Krebs leidet, muss ermittelt werden, in welchem Stadium sich der Tumor befindet. Dieses sogenannte Tumor-Staging ist wichtig, damit man eine angemessene Therapie beginnen kann.
Doch um den genauen Ort und die Größe des Tumors zu ermitteln, wird der Patient mittels CT (Computertomographie) und PET (Positronen-Emissions-Tomographie) untersucht.
Dabei wird der Körper jedoch einer enorm hohen Strahlenbelastung ausgesetzt …
700 Röntgenuntersuchungen
Die aktuell verwendete Strahlenmenge einer einzigen PET/CT-Untersuchung entspricht der Belastung von 700 bis sogar 750 Röntgenuntersuchungen des Brustkorbes.
Kein Wunder also, dass Forscher nach Alternativen suchen. Nun hat eine aktuelle Studie zeigen können, dass ein Tumor-Staging mittels Kernspintomographie ebenfalls zu zuverlässigen Ergebnissen führt und dabei das Risiko der hohen Strahlenbelastung umgeht.
MRT: Keine Strahlenbelastung – dafür Kontrastmittel
Die Kernspintomographie funktioniert völlig ohne ionisierende Strahlen, bringt jedoch ein anderes Problem mit sich: Die Patienten erhalten vorab ein Kontrastmittel, um die diagnostische Aussagekraft der Kernspintomographie zu erhöhen. Auf dieses Kontrastmittel kann ein Mensch jedoch mit allergischen Symptomen reagieren. In der Studie jedoch war diese Gefahr vergleichsweise klein und die Kernspintomographie daher der CT/PET-Untersuchung klar überlegen:
Die Studie wurde mit 22 an Krebs erkrankten Kindern durchgeführt. Nach der Untersuchung zunächst mittels PET/CT und anschließend mittels MRT verglichen Ärzte die jeweiligen Ergebnisse und verifizierten die tumorverdächtigen Areale durch eine Gewebeentnahme. Dabei stellten sie fest, dass es zwischen den beiden Diagnose-Techniken keine signifikanten Unterschiede gab.
Die bei der Studie produzierte Strahlenbelastung durch PET/CT belief sich dabei auf ein Gesamtvolumen von mehr als 15.000 Röntgenuntersuchungen. Demgegenüber trat bei der strahlungsfreien MRT nur in einem Fall eine allergische Reaktion auf.
Da aber allein schon Strahlen- und Chemotherapien wegen der Behandlung des Tumors das Risiko erhöhen, später im Erwachsenenalter erneut an Krebs zu erkranken, suchen Radiologen schon länger nach Wegen, zumindest die benötigte diagnostische Strahlung durch strahlenfreie Alternativen zu ersetzen.
Hier wird die Kernspintomographie zukünftig eine entscheidende Rolle einnehmen.