Mit Kortison-Injektionen können acht von zehn Patienten mit chronischen Rückenschmerzen effektiv geholfen werden – vor allem dann, wenn die Computertomographie (CT) als Steuerung eingesetzt wird. Auf dem Röntgenkongress wurde nun eine Studie vorgestellt, die die Wirksamkeit dieser Schmerztherapie belegt.
Gezielte Injektionen können Operationen verhindern
Bei fast Zweidrittel der Patienten mit Rückenproblemen wird es früher oder später zu chronischen Schmerzen an den Facettengelenken kommen, welche sogar über die Jahre an Intensität zunehmen. Folge sind dann meist auch schmerzhafte Nervenkompressionen in jenen Regionen, in denen die Nervenwurzeln aus dem Rückenmark bzw. der Wirbelsäule austreten. Bei Patienten, denen Schmerzmedikamente und Physiotherapie nicht mehr helfen, gibt es nur wenige therapeutische Möglichkeiten.
Eine davon ist die Injektion von Kortison:
Abschwellung des Gewebes und Unterdrückung genau jener Entzündungsprozesse, die den Schmerz aufrechterhalten. Dadurch können sogar Operationen verhindert werden, weil das Medikament mit Hilfe der Computertomographie milimetergenau an das Schmerzzentrum eingebracht werden kann.
Studie belegt Wirksamkeit der Therapie
Systematisch untersucht wurde das Verfahren bisher allerdings kaum. Im Rahmen einer nun veröffentlichen Studie wurden mehr als 300 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen CT-gesteuert individuell behandelt. Die Auswertung erfolgte zu Beginn der Therapie und drei Monate nach Therapieende. Dabei wurden unter anderem die Intensität der Beschwerden, die Schmerzmedikation und die Arbeitsfähigkeit erfasst.
Beseitigt Schmerzen – stellt Arbeitsfähigkeit wieder her
Nach drei Monaten hatten sich die Beschwerden bei fast 90% der Schmerzpatienten in der eingesetzten Schmerzskala um mehr als drei Punkte verbessert. Viele Patienten waren sogar völlig beschwerdefrei.
Auch die Arbeitsfähigkeit wurde durch die Behandlung effektiv wiederhergestellt: Vor der Therapie war jeder Dritte Patient arbeitsunfähig – drei Monate nach der Behandlung nur noch jeder Sechste.