Digitale Mammographie

Bei der Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust (Mammographie) handelt es sich grundsätzlich um ein Röntgenverfahren. Sie ist heute erste Wahl, wenn es darum geht, Symptome abzuklären (kurative Mammographie) oder zur individuellen Früherkennung (Mammographie-Screening).

Das Risiko, an Brustkrebs (medizinisch: Mammakarzinom) zu erkranken, ist dabei in den letzten dreißig Jahren deutlich gestiegen. In den westlichen Staaten ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen. An ihr sterben mehr Frauen als an irgendeiner anderen Krebserkrankung.
Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 55 Jahren.

Insbesondere durch das Programm „Mammographie-Screening“ zur Früherkennung und strukturierten Behandlung wurde und wird die Sterblichkeit in Deutschland künftig gesenkt. Anspruchsberechtigt sind in diesem Programm alle Frauen zwischen dem 50. und dem 69. Lebensjahr. Automatisch werden sie alle zwei Jahre zu einer kostenfreien Screening-Untersuchung eingeladen.

Sollten Sie bereits von der zentralen Screening-Stelle in Münster ein Einladungsschreiben für unsere Praxis erhalten haben, so halten wir hier wichtige Informationen für Sie bereit:

Sie haben eine Einladung zum Screening erhalten?

Hier erhalten Sie alle benötigten Informationen…

Wissenschaftliche Studien und internationale Erfahrungen haben gezeigt, dass mit dem bevölkerungsbezogenen, qualitätsgesicherten Mammographie-Screeningprogramm nach EU-Leitlinien die Sterblichkeit um bis zu dreißig Prozent gesenkt werden kann. Röntgenreihenuntersuchungen an gesunden Frauen finden unter Einhaltung zusätzlicher besonderer Qualitätsstandards statt.

Technik

Bei der Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust (Mammographie) handelt es sich grundsätzlich um ein Röntgenverfahren. Daher beruht sie auf demselben, einfachen Mechanismus: Gewebestrukturen haben unterschiedliche Dichten. Je größer die Dichte, desto mehr Kontrast.

Bei der Mammographie werden besonders weiche (energiearme) Röntgenstrahlen eingesetzt, welche den speziellen Anforderungen der Brustweichteile Rechnung tragen.

Noch bis in die 90er Jahre wurde der von der Brust durchgelassene Teil der Röntgenstrahlung dazu benutzt, einen darunterliegenden Film zu schwärzen. Dazu war eine relativ hohe Strahlungsdosis erforderlich. Bei den hochmodernen heutigen Geräten, die wir in unserer Gemeinschaftspraxis einsetzen, kommt anstelle des Films ein hochauflösender digitaler Detektor zum Einsatz. Dieser Detektor liefert bereits bei minimaler Strahlung digitale Daten, die in Bilder umgerechnet und an speziellen hochauflösenden Befundungsmonitoren zur Diagnosestellung herangezogen werden.

Damit verbunden ist die Möglichkeit der computergestützten Erkennung von Veränderungen sowie der Nachverarbeitung der Aufnahmen und digitalen Archivierung. Fehlbelichtungen sind aufgrund des deutlich höheren Dynamikbereiches gegenüber dem konventionellen Film nahezu unmöglich.

Digitale Systeme sind sehr teuer – tragen aber der Forderung nach optimaler, strahlenminimierter Mammographie Rechnung und entsprechen so dem modernen, sensiblen Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung. In unserer Praxis werden bereits seit 1995 ausschließlich Digital-Systeme eingesetzt.

Das Bild zeigt eine Patientin bei einer Mammographie Untersuchung
Das Bild zeigt wie eine Mammographie Untersuchung funktioniert
Das Bild zeigt eine Patientin bei einer Mammographie Untersuchung

Untersuchungsablauf

Der Untersuchungsraum eines Mammographiegerätes verfügt über eine sehr gute Klimatisierung, welche eine Temperaturkonstanz sicherstellt. Auch an heißen Sommertagen ist daher die Untersuchung sehr angenehm. Zunächst ist die zu untersuchende Region zu entkleiden. Da die Belichtungszeit für die Mammographie im Subsekundenbereich liegt, ist es notwendig, die Brust zur Vermeidung einer Bewegungsunschärfe der Aufnahmen zu fixieren. Dabei wird sie in einer speziellen Halterung komprimiert. Diese Kompression ist der für die Patientin der unangenehmste Teil der Untersuchung, besonders bei sehr empfindlichen Brüsten. Sie ist jedoch aus zwei Gründen sehr wichtig: zum einen wird eine schärfere, überlagerungsfreie Darstellung aller Brustregionen möglich, zum anderen kann die Röntgendosis erheblich reduziert werden.

Je besser die Kompression

  • umso optimaler die Aussagekraft der Aufnahmen und
  • umso geringer die Strahlenbelastung des Brustdrüsengewebes.

Eine professionell angeleitete und ausgeführte Kompression ist der beste Strahlenschutz und dabei nicht schmerzhaft!

In der Regel werden von jeder Brust zwei Aufnahmen in verschiedenen Ebenen angefertigt, damit Veränderungen präzise gefunden werden können. Gegebenenfalls wird zusätzlich die digitale Vergrößerungstechnik eingesetzt. Nach Begutachtung der Aufnahmen tastet der Arzt die Brüste und Achselhöhlen zusätzlich ab, um Tastbefunde zu erheben und mit der Mammographie abgleichen zu können.

Einsatzgebiete

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In der Bundesrepublik wird statistisch fast jede zehnte Frau an Brustkrebs erkranken – mit zunehmender Tendenz. Als Wilhelm Conrad Röntgen vor mehr als 100 Jahren, die Möglichkeit entdeckte, feste Materie zu durchleuchten und den menschlichen Körper einzusehen, war dies eine Revolution für Früherkennung, Diagnose und Behandlung von Krankheiten. Das damit verbundene Strahlenrisiko einer Frau infolge einer Mammographie später an Brustkrebs zu erkranken beträgt hierbei nur ca. 0,0024 %. Es erhöht sich z.B. bei 10 Mammographien auf insgesamt nur 0,02 %. Durch Mammographien erhöht sich mithin das Gesamtrisiko einer Frau an Brustkrebs zu erkranken von 10 % auf nur 10,02 %.

Da aber die Mammographie jeder zweiten betroffenen Frau das Leben retten wird, ist der Nutzen der Mammographie nahezu 1.000mal höher als das Strahlenrisiko, welches von ihr ausgeht.

Dabei ist nur etwa jede zweihundertste Frau familiär vorbelastet. Die wesentlichen Gründe für eine Erkrankungswahrscheinlichkeit sind bewiesenermaßen daher vor allem in Umwelt- bzw. Ernährungseinflüssen zu suchen. Brustkrebs ist zwar sehr gut zu behandeln – wenn er im Frühstadium erkannt wird – aber viel zu wenige Frauen ergreifen die Gelegenheit zur Früherkennung.

Nicht einmal jede zweite anspruchsberechtigte Frau nimmt am Programm „Mammographie-Screening Deutschland“ zur Früherkennung von Brustkrebs teil.

Die Mammographie kann Knoten in der Brust identifizieren – Jahre bevor sie groß genug sind, ertastet werden zu können!

Eine optimale Strahlenreduzierung, konstante Bildqualität, bessere Detailerkennbarkeit – dieses ist alles nichts, wenn es der Arzt nicht verwerten kann. Mammographie ist Spezialisten-Sache und der entsteht durch die Kombination optimaler Werkzeuge, überdurchschnittlicher Ausbildung und vor allem: durch Erfahrung.

Deshalb: Nutzen Sie die Mammographie – Seien Sie kritisch – alles muss passen:

  • Zeitpunkt
  • eingesetzte Technik
  • Beurteilung durch Spezialisten